LAUSITZER PLATZ
offener, zweiphasiger freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb
Lage: Berlin Friedrichshain-Kreuzberg
Auftraggeber: Land Berlin vertreten durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
Landschaftsarchitektur: studio erde.
Status: Finalist
Mitarbeit: Serafima Kreusch, Katharina Haker
Lausitzer Park
Minimalinvasiv, Multifunktional, Klimagerecht
Die Leitidee des Entwurfs ist die Ausbildung eines klimaresilienten Stadtraums, welcher das bestehende Potenzial des Standorts integriert und mit minimalen Eingriffen stärkt. Mit der Kunst des minimalen Eingriffs an das Vorgefundene angeknüpft.
Der Platz mit all seinen derzeitigen, heterogenen Nutzungen und Strukturen wird dabei als Fundgrube/Schatzkarte/Biotop betrachtet, deren vorhandene Potenziale gestärkt, manipuliert und neu interpretiert werden, um einen klimagerechten Nachbarschaftsort für den Kiez und den angrenzen Stadtraum zu schaffen.
Die übergeordnete Zonierung leitet sich aus den bestehenden Nutzungen und baulichen Strukturen ab. Dabei wird der Platz als Park neu interpretiert: als Grünraum/Raumgefüge, das unterschiedliche für sich funktionierende räumliche Situationen schafft, die eine parallele Bespielung und Aneignung durch eine sehr heterogenen Nutzer:innenschaft ermöglicht.
Eine Zonierung in vier übergeordnete Bereiche bringt die historischen Spuren mit den vor Ort gefundenen Potenzialen und Nutzungen zusammen, um durch sanfte Zonierung und Multicodierung die bestehende Heterogenität zu fördern und Konflikte zu vermeiden: Im nördlichen Platzteil (Spielplatz Lausitzer Park) wird der nachbarschaftliche Charakter gestärkt und die bestehenden Nachbarschaften verknüpft. Der südliche Platzteil (Kirchplatz) wird in seiner übergeordneten Bedeutung als öffentlicher Platz akzentuiert und die Verknüpfung mit dem Görlitzer Park hervorgehoben (historisches Tor südlich der Kirche). Die Ost-West-Seiten des Platzes werden mit unterschiedlichen programmatischen Schwerpunkten zur Lindenesplanade und Kiezgarten/
Kirchhain, verwoben durch das blau-grüne Schulband. Die diagonale Durchquerung (= Spur der ehemaligen Eisenbahn) wird aufrechterhalten und neu arrondiert.
Aufenthaltsqualität: Rand neu interpretieren und sanft zonieren
Mobilität: Wegenetz stärken und choreografieren
Retention: Regenwassermanagment und Klimatische Adaption
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