BÜRGERZENTRUM UND RATHAUSUMFELD ILLERTISSEN 
Realisierungswettbewerb für Hochbau und Freiraum

Lage: Illertissen

Auftraggeber: Stadt Illertissen

Landschaftsarchitektur: Juca

Status: 3. Preis

Mitarbeit: Quentin Pagés, Tabea Bühler

Aus alten Teilen entstehen neue Räume

Der Illertissener Schrannenplatz mit angrenzender Bebauung soll zu einem Ort des öffentlichen Lebens transformiert werden. Es soll ein multifunktionaler und identitätsstiftender Stadtplatz als grüner Gegenpol zum steinernen Marktplatz entstehen.

Bestehende Strukturen werden untersucht und soweit möglich erhalten. Nicht nur Räume und Strukturen, sondern auch Bauteile sollen wiederverwendet werden, wodurch aus den alten, wenig zusammenhängenden Teilen eine neue Einheit mit unterschiedlichen räumlichen Qualitäten – ruhig und belebt, sonnig und schattig - entsteht.

Durch eine Platzabfolge mit fließenden Übergängen werden die bisher voneinander unabhängigen Bereiche miteinander verbunden. Der Platz soll so für gut besuchte Stadtfeste wie auch im Alltag gleichermaßen funktionieren. Die Gestaltung eines hochwertigen öffentlichen Raums dient dabei als Bindeglied um welches sich das Ensemble der unterschiedlich genutzten Bestandsbaukörpern gruppiert.

Nicht nur die Feuerwehr wird erhalten und umgenutzt, sondern auch das Wirtschaftsgebäude hinter dem Adlergebäude wird weiterhin als Teil der Platzeinfassung betrachtet und weitergenutzt.

Umgesetzte Spolien der ehemaligen Feuerwache schaffen eine neue Identität als Bürgerinformation und Repaircafé. Das Gebäude des Walserareals wird als Teil des neu entstandenen Wohnquartiers nördlich des Schrannenplatzes angesehen und für zentrumsnahes Wohnen umgebaut. Das entstehende Gefüge bildet aufgrund seiner Nutzungsdiversität einen angemessenen Rahmen für den Schrannenplatz als Platz für die Bürgerinnen und Besucher.

Die Bezugnahme auf die bestehende Bebauung und wertvolle Bestandsbäume bilden die Grundlage für eine nachhaltige und wirtschaftliche Realisierbarkeit. Alle Entscheidungen sind unter dem Gesichtspunkt ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit gewählt.

Kleine Eingriffe, große Veränderung

Durch die größtenteils noch in gutem Zustand vorhandene Bausubstanz ist eine große Ressource vorhanden, welche das Bindeglied zwischen ökologischer Nachhaltigkeit und der Identität des Ortes bildet.

Der Umbau des Gebäudes soll möglichst kosten-, energie- und ressourcensparend, mit präzisen Eingriffen in die Substanz, erfolgen.

Als Entwurfsprinzip gilt „Erhalten – Rückbauen - Wiederverwenden – Ergänzen“. Möglichst viele Bestandsstrukturen sollen erhalten werden.  Durch die Reaktivierung des Ungenutzten wird graue Energie verwendet.

Ziel ist es, bestehende Gebäude, wie auch Gebäudeteile zu erhalten und weiter zu nutzen. Auf Anpassungen am Tragwerk wird soweit möglich verzichtet, weitere Flächen sollen nicht versiegelt werden. Im Zuge der Transformation und der energetischen Sanierung muss abgewogen werden, welche Bauteile nicht mehr genutzt werden können.

Interdisziplinäre Planungsgruppe aus Leipzig   I   mail[at]octagon-architekturkollektiv.net   I   IMPRESSUM

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