MODELLVORHABEN ERFURT
NEUE MITTE SÜDOST
STÄDTEBAULICH-FREIRAUMPLANERISCHER UND VERKEHRSFUNKTIONALER WETTBEWERB NACH RPW
Lage: Erfurt Südost
Auftraggeber: Landeshauptstadt Erfurt
Landschaftsarchitektur: impuls Landschaftsarchitektur
Status: 1. Platz
Mitarbeit: Annmarie Meißner, Serafima Kreusch, Katharina Haker
Ab durch die Mitte / Neue Räume zwischen den Hügeln
Der Erfurter Südosten erfährt durch Neuorganisation seiner Verkehrsräume, Entwicklung neuer Freiraumqualitäten und Addition gemeinwohlorientierter Bausteine ein zukunftsfähiges Update für urbane Lebensräume in der landschaftsnahen Randlage der Stadt. Aktuell zäsiert der Straßenraum das Gebiet stark in drei bzw. vier Teile – den Herrenberg, den Wiesenhügel, Melchendorf und Drosselberg. Eine übergeordnete landschaftsräumliche Verknüpfung wird durch satt fließende Grünräume hergestellt, die von Südwesten und Südosten in die neue Mitte hineingeführt werden und die bestehenden Gebiete verknüpfen. Diese bilden neben einer Nord-Süd-gerichten Landschaftsachse und einer verkehrsreduzierten, Ost-West-orientierten Stadtachse das Rückgrat der städtebaulichen Entwicklungsperspektive.
Komfortabel angeschlossen an den öffentlichen Verkehr und eingebunden in ein Netz für Fußgänger und Radfahrer*innen – so soll der Erfurter Südosten mit der Kernstadt zusammengeführt und in sich verwoben werden. Die vormals verkehrstechnisch geprägten Freiräume werden intensiv umgewidmet und der motorisierte wie ruhende Individualverkehr auf ein funktionales Mindestmaß reduziert. Die Etablierung eines äußeren Erschließungsrings ermöglicht die Fokussierung auf ein inneres Netz von Fuß- und Radwegen. Diese verknüpfen nicht nur die einzelnen Siedlungen Herrenberg, Wiesenhügel, Melchendorf und Drosselberg, sondern re/aktivieren teils historische Beziehungen als erlebbare Freiraumachsen. Barrierewirkungen werden abgebaut, die Tallage zwischen den Siedlungsbereichen als unübersichtlicher Verkehrsraum durch strukturierte und programmierte Freiräume aufgelöst.
Die bauliche Rahmung der neuen Mitte wird durch ergänzende Bebauung entlang der Kanten sowie eine Teilbebauung des Zentrums gestärkt. Neue Nutzungsbausteine ergänzen die öffentlichen Bauten sozialer Infrastruktur entlang eines inneren Loops. Insbesondere spannt ein ausgebauter Schul-, Sport- und Freizeitcampus als attraktives Verbindungselement über die nun überbrückbare Tallage zwischen den Siedlungen.
Interdisziplinäre Planungsgruppe aus Leipzig I mail[at]octagon-architekturkollektiv.net I IMPRESSUM
Octagon Architekturkollektiv 2015-2024 ©