KUR- UND REHA-STANDORT AACHEN BURTSCHEID
Kooperatives Werkstattverfahren
Lage: Aachen Burtscheid
Auftraggeber: Stadt Aachen, Fachbereich Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur
Landschaftsarchitektur: Querfeld Eins
Größe: 11,3 ha
Status: 1. Rang
Mitarbeit: Amelie Martin, Marine Robin
KUR KIEZ BURTSCHEID
Burtscheid blickt auf eine große Tradition als Kurstandort zurück. Übergeordnetes Ziel des Entwurfskonzeptes ist daher die Reaktivierung und Stärkung der Identität Burtscheids als lebendiger und ganzheitlicher Kur- und Gesundheitsstandort sowie attraktiver Wohnort im Zentrum Aachens.
Unter dem Titel „Kur-Kiez“ entstehen ein integratives Miteinander und größtmögliche Synergieeffekte zwischen gesundheitstouristischem Markt und dem Stadtteil mit seinen Bewohner*innen.
Dafür müssen einerseits vorhandene und verborgene Qualitäten wiederentdeckt und inszeniert werden, gleichzeitig sind neue Impulse und Adressen erforderlich, um den Standort in diesem Sinne nachhaltig weiterzuentwickeln.
Der Kurpark wird als Zentrum und Rückgrat des Konzeptes verstanden, um den sich spannende Orte und Nutzungen gruppieren.
Mit zielgerichteten und denkmalgerechten Maßnahmen gelingt es nicht nur, den Park als Erholungsort zu stärken, sondern auch seine Ränder zu erweitern und den baulichen Rahmen weiterzuentwickeln.
Zentrales Herzstück ist die Offenlegung des kalten Baches. Bereits in der Kapellenstraße und auf dem Burtscheider Markt tritt sein Wasser als zeitgemäß gestaltete, bespielbare Rinne auf. Begleitend zur durch Verkehrsberuhigung zur Kurpromenade qualifizierten Dammstraße wird der kalte Bach als flaches Fließgewässer ausgebildet, welches sich zunehmend in Richtung Bürgerhaus von der Promenade löst und als freieres, naturnah gestaltetes Gewässer den Park bereichert. Der sprichwörtliche erste Eindruck, das Ankommen am Standort bildet ein zentrales Entwurfsmotiv.
Auftaktplätze mit dazugehörigen baulichen Gesichtern und Adressen erleichtern die Orientierung und bringen alle Teilbereiche in einen gestalterischen Zusammenhang. Zentrales Element der „Auftakt-Strategie“ bildet der neue Entreéplatz mit Bürgerhaus als nördlicher Stadtteileingang.
Die Entwicklung der Klosterklinik steht ganz im Zeichen einer verträglichen und nachhaltigen Integration in den Standort und konzentriert sich um den großzügigen, öffentlichen Klostergarten, der respektvoll mit dem historischen Erbe des Klosters umgeht, als grüner Treffpunkt im Stadtteil fungiert und neue Wegeverbindungen in die Umgebung ermöglicht.
Ein besonderes Augenmerk des Konzeptes besteht auch darin, die einzelnen Themen, Nutzungen, Standorte und zeitlichen Horizonte in einem prozessualen und gestalterischen Zusammenhang zu denken und aufeinander aufzubauen.
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