GRETAG AREAL ZÜRICH

Städtebaulich-hochbauliche Quartiersentwicklung im Dialogverfahren

Lage: Regensdorf-Watt

Auftraggeber: Pensimo Management AG

Größe: 3,6 ha

Zusammenarbeit:  YOstudio , Tripolis

Landschaftsarchitektur: GM013

Modellbau: Sebastian Hartmann

Visualisierungen: Ponnie

Status: Finalist

VIELFÄLTIG WOHNEN ZWISCHEN DÖRFLICHKEIT & URBANITÄT

Das Entwurfskonzept für das neue Quartier auf dem GRETAG-Gelände in Regensdorf greift drei Elemente der örtlichen Gegebenheiten auf: Das Gewerbeband im Zentrum des Furttals, die Dorfstruktur der rings um das Furttal gelegenen Siedlungen und die Landschaft, die Regensdorf von Zürich trennt. Der Entwurf formuliert ein Ensemble aus freistehenden Baukörpern, die sich in den bestehenden Rahmenplan integrieren. Ein fließender, zusammenhängender Freiraum bietet unterschiedliche Durchwegungsmöglichkeiten des Quartiers und verbindet die an der Furttalpromenade gelegenen Büro- und Gewerbekomplexe mit der S-Bahn-Station „Regensdorf-Watt“. Gleichzeitig werden in einzelnen Bereichen unterschiedliche Freiraumqualitäten angeboten: Die Werkpassage mit Atelierwohnungen, der zentrale Quartiersplatz mit Caféterrasse und Spiel- und Sportmöglichkeiten und ein begrünter Quartiershof, der etwas erhöht zum Platz liegt. Die Gebäude bilden eine glatte Kante zur Umgebung, während die Fassaden innerhalb des Ensembles ein verzahntes Spiel mit Vor- und Rücksprüngen und großzügigen Öffnungen aufweisen.

 

Die drei Konzeptelemente werden gestalterisch aufgegriffen. Alle Gebäude formulieren eine Sockelzone, die in der Materialität einen Bezug zum umliegenden Gewerbeband aufnimmt. Durch die Anordnung eines Stützenrasters erhält der Sockel eine hohe Nutzungsflexibilität, die für eine langfristige Entwicklung des Quartiers sinnvoll ist. Die Idee der charakteristischen Qualitäten des „dörflichen“ Wohnens findet sich besonders in dem Gebäudetypus „Laube“ wieder, der Kleinteiligkeit und die unterschiedliche Begegnungsebenen verkörpert. Das Thema der umgebenden Landschaft zieht sich in der Freiraumgestaltung durch das gesamte Quartier; dabei werden charakteristische Elemente wie ortstypische Gräser in die Hofgestaltung integriert oder Kiefern gepflanzt, die als Leitmotiv durch das Quartier führen.

 

Das Quartier arbeitet mit unterschiedlichen Gebäudetypologien: Zwei Wohntürme stehen direkt an der Furttalpromenade und markieren das Zentrum. Drei schmale Riegel mit Laubengangerschließung flankieren die unterschiedlichen Kanten. Zur stark frequentierten Wehntaler Straße bildet ein Gewerberiegel eine schützende Kante.

In den verschiedenen Gebäudetypen werden insgesamt fünf unterschiedliche Wohntypologien angeboten: Um eine heterogene Mischung der Bewohner*innen zu erreichen, befinden sich in jedem Gebäude pro Etage Wohnungen unterschiedlicher Größe – von der Mikro-Wohnung für Singles oder Rentner, über Cluster-Wohnungen hin zu klassischen Familienwohnungen.

 

Der Laubengangtyp experimentiert mit dem Thema der Gemeinschaft: Alle Wohnungen werden über einen straßenseitigen, zentralen Laubengang erschlossen, der durch Aufweitungen sowie Vor- und Rücksprünge verschiedene Aufenthalts- und Begegnungszonen formuliert. Jede Wohnung hat zwischen Laubengang und Wohnbereich eine Art „Pufferzone“, die je nach Bedarf unterschiedlich angeeignet werden kann: als erweiterter Eingangsbereich, Terrasse oder Wintergarten. Die durchgesteckten Wohnungen sind nach Nordwest und Südost ausgerichtet und sind entweder als 2,5-Raum-Wohnung oder als Maisonette mit 4,5 Räumen konzipiert. Durch die Pufferzone, die zugleich als notwendiger Lärmschutz dient, können die einzelnen Wohnräume ganz unterschiedlich genutzt und möbliert werden. 

Im Erdgeschoss befinden sich Gemeinschaftsräume wie Fahrradräume und eine Waschküche sowie Ladenwohnungen.

Der Baukörper ist in Holzbauweise aus vorgefertigten Wand- und Deckenmodulen konzipiert. Die Pufferzone wird durch transparente, verschiebbare Polycarbonatplatten vom Laubengang abgetrennt. Ein feinmaschiges Metallnetz umhüllt den Laubengang und fasst das Gebäude optisch zusammen.

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